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Schreibutensilien: Notizbücher, Zettelblock, Stift

Was ich schreibe, und warum – Das Schreiben ist mein Weg zu mir selbst


Das geschriebene Wort hat mich schon immer, auch bereits als kleines Kind, fasziniert und ich konnte von Geschichten nicht genug bekommen. Mein erstes Tagebuch hatte ich schon mit 8 Jahren und schrieb hin und wieder hinein, wenn mir etwas wichtig war oder mich emotional bewegte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Schreiben mich mein Leben lang – durch dick und dünn – begleitet hat. Und übrigens auch das Lesen!

Heute gehört das Schreiben als fester Bestandteil in vielen meiner Lebensbereiche dazu. Und ich freue mich sehr, dass ich dir – im Rahmen der Blogparade „Was schreibst du, und warum?“ von Inge Bateman – Einblicke zu einigen dieser Bereiche anbieten kann.

Warum ich schreibe?

Eine gute Frage, die ich im Folgenden an einigen Beispielen beantworten möchte. Diese sind keinesfalls abschließend zu verstehen, denn ich bin sicher, dass noch nicht mal ich selbst in der Lage bin, alle meine Beweggründe vollständig zu benennen. Außerdem kommen auch laufend neue Gründe für mich hinzu. Dennoch werde ich mir Mühe geben, wenigstens die für mich persönlich wichtigsten hier zu bennen. Los geht’s!

Schreiben, um mich zu suchen

Es beginnt oft leise – ein Gedanke, ein Gefühl, ein Satz, … ETWAS, was in mir nachklingt. Nachreift. Und irgendwann einerseits Wurzeln in mir schlägt, andererseits mit Knospen und Blättertrieben hinaus in die Welt möchte. Manche nennen es vielleicht Selbstreflexion oder Selbstfindung, für mich ist es auch meine Art der Achtsamkeit im Alltag.

Wenn ich schreibe, mache ich mich auf die Suche. Nach mir selbst, nach dem, was (noch?) unter der Oberfläche verborgen liegt. Schreiben ist dann wie eine Taschenlampe, manchmal wie ein Suchscheinwerfer. Das Licht richte ich in dunkle, vielleicht bisher noch unerforschte, Ecken meines Inneren. Es kommt vor, dass ich Fragen dort entdecke, von denen ich nicht wusste, dass ich sie stellen möchte. Und manchmal finde ich Antworten, ohne dass ich sie gesucht habe. Diese stille Selbst-Sinn-Suche ist für mich ein Akt der Ehrlichkeit – ich kann mir nichts vormachen, wenn ich schreibe. Mit meinem Füller in der Hand bin ich ganz bei mir.

Worte ordnen mein Chaos

Im Alltag herrscht oft Lärm – außen wie innen. Meine Gedanken überschlagen sich, Gefühle wirbeln durcheinander, der Terminkalender füllt sich, Pläne flackern auf und verschwinden wieder. Schreiben hilft mir gegen das Gedankenchaos. Wenn ich schreibe, kann ich alles sortieren. Ich kann mich sammeln. Ich gebe dem Chaos eine Struktur. Formuliere aus, was mich bewegt und finde in den Worten oft einen Halt, den ich vorher nicht wahrgenommen habe.

Schreiben ist für mich wie tiefes Durchatmen: Ich kann anhalten, die Gedanken nebeneinanderlegen, einen Schritt zurücktreten. Alles wird klarer. Nicht immer leichter, aber meist viel ehrlicher. Und das ist oft genug. Für den Anfang. Die Lösung darf reifen und kommt später meist ganz von allein.

Mich finden – und mich neu erfinden

Manchmal erkenne ich mich selbst in meinen Texten nicht wieder – und genau das liebe ich daran. Schreiben ist nicht nur eine Reise zu mir selbst, es ist auch ein Spiel mit der Persönlichkeit, die ich sein möchte – die ich sein könnte. Ich darf mich entdecken, anders denken, neue Rollen ausprobieren. Ich schreibe, um herauszufinden, was alles in mir steckt. Und dann, wenn ich es später lese, spüre ich: Ja, das bin ich. Oder – an anderen Tagen – das könnte/möchte ich sein. Es ist ein Prozess, der nie beendet ist. Ein ständiges Werden. Schreiben erlaubt mir, mich zu suchen, mich zu finden und immer wieder neu zu erfinden.

Ankommen, Luft holen, träumen

Beim Schreiben komme ich an – im Hier, im Jetzt, bei mir. Es ist ein Innehalten, ein Zwischenraum zwischen den Anforderungen des Tages. Ich kann loslassen, träumen, mich treiben lassen. Schreiben ist für mich ein Ort der Stille, in dem ich zwischendurch aufatmen und Luft holen darf. In diesen Momenten entstehen oft die schönsten Gedanken, zarte Ideen, erste Skizzen von etwas Neuem, das vielleicht größer werden darf.

Ich schreibe, um zu spüren, dass ich bin, dass ich lebe – nicht im Tun, sondern im Sein.

Und das ist ein Geschenk.

Rückblick, Bilanz und neue Wege

Manchmal schreibe ich auch, um zurückzublicken. Ich lasse Vergangenes Revue passieren, ziehe Bilanz – nicht rechnerisch, sondern gefühlsmäßig. Was war wichtig? Was hat mich bewegt oder geprägt? Was möchte ich behalten? Und was darf gehen?

Das Schreiben hilft mir, loszulassen und Platz zu schaffen für Neues. Es ist auch ein Ort der Planung: Ich schmiede Ideen, träume von Projekten, mache erste Entwürfe. Aus Gedanken werden Worte. Aus Worten können Taten werden.

Schreiben ist für mich nicht nur Rückschau, sondern auch Ausblick und Aufbruch.

Worte mit Herz in die Welt tragen

Ich schreibe auch, um anderen eine Freude zu machen. Nicht, weil ich es muss, sondern, weil ich es kann. Und zu wissen, dass es jemandes Herz erfreut, das ist ein großartiges Gefühl.

Und du kannst da auch mitmachen! Melde dich an bei „Post mit Herz“ und versende zu Ostern und Weihnachten schöne Post an einsame Menschen. Was kann es Schöneres geben? Du kannst dich jetzt schon registrieren oder zum Newsletter anmelden, dann wirst du rechtzeitig zur nächsten Versandaktion informiert. In der letzten Oster-Aktion wurden über 130.000 Karten an einsame Menschen versendet, insgesamt schon über 855.000! Hilf‘ mit die Welt mit freundlichen Worten schöner und lebenswerter zu machen und versende auch „Post mit Herz“.

Träume werden wahr

Ich schreibe auch, weil ich träume und um diese Träume zu verwirklichen. Einer dieser Träume ist, eine „echte“ Autorin zu sein. Damit meine ich: Texte nicht nur auf Papier zu schreiben, sondern diese auch zu veröffentlichen.

Ja, das war mein Traum, denn: Dieser Traum ist nun wirklich wahr geworden. Ich hatte die Ehre – zusammen mit vielen anderen kreativen Autor*innen – mit einem meiner Texte bei der Entstehung dieses wunderbaren Buches „Nur für mich“ von Sabine Oehlzand mitzuwirken.

„Nur für mich“ erscheint Ende Juni 2025, ist aber jetzt schon unter der ISBN 978-3902678041 vorbestellbar!

Außerdem habe ich in den letzten Monaten an eigenen Ideen gearbeitet und geschrieben. Und wer weiß, vielleicht wird es bald auch ein Buch von mir geben.

Heilsame Berufung

Und nicht zuletzt bin ich als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Coach tätig und binde das Schreiben in den therapeutischen bzw. Coaching-Prozess ein, wo es passt und wo die Bereitschaft der Klient*innen gegeben ist. Natürlich ist es nicht für alle meine Klient*innen ein leichter Schritt. Manche trauen es sich selbst nicht zu und das ist absolut verständlich. Oft haben sie einfach „andere Sorgen“.

Dabei kann es wirklich so einfach und gleichzeitig sehr lohnenswert sein. Schreiben – insbesonderen für sich selbst – erfordert keinerlei Vorkenntnisse, keine Qualifikation, keine „schönen“ Texte. Es braucht bloß einen Stift, Papier und Ehrlichkeit zu sich selbst. Du entscheidest, was du daraus machst.

Da ich das anfängliche Zögern schon oft miterlebt habe, möchte ich mit meiner Arbeit und mit meinen Texten dazu ermutigen, erste Schritte ins Schreiben zu gehen. Es darf leicht sein!

Möchtest du es für dich ausprobieren? Dann lade dir gerne das von mir gestaltete 7-Tage-Journal herunter. Ich schenke es dir als Dankeschön für deine Newsletteranmeldung.

Und falls du mich und das Schreiben live, in Farbe und Action erleben möchtest, lade ich dich außerdem zu meinem kostenlosen Webinar zum „Tag des Tagebuchs“ am 12. Juni ein. Dort stelle ich einige Tipps und Schreibanregungen vor, die dir helfen können, das Gedankenkarussell zu stoppen und im Alltag auch mal gedanklich „Luft zu holen“.

Mein „Warum“

Warum ich schreibe?

In aller Kürze: Weil ich nicht anders kann. Weil es meine Art ist, mit mir in Kontakt zu bleiben, auch wenn es mal nicht einfach ist. Weil ich mich im Schreiben verliere – und wiederfinde. Weil es irgendwie schon immer ein Teil von mir war und bleiben darf.

Vielleicht schreibst du auch? Dann frag dich doch mal selbst: Was suchst du zwischen deinen Zeilen? Was hoffst du zu finden? Und was hast du vielleicht längst gefunden?

Und falls du (noch) nicht schreibst, hast du jetzt vielleicht einige (gute?) Gründe für dich gefunden. Probiere es einfach aus.

Hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder schreib mir eine E-Mail an lidija@lidijatesche.de, falls du Fragen, (Themen)Wünsche, Anregungen oder Kritik an und für mich hast.

Ich freue mich sehr von dir zu lesen!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Inge Bateman

    Liebe Lidija,

    so schön, dass du bei der Blogparade dabei bist! Dein Beitrag liest sich so leicht und bringt doch so viel Tiefe mit, eine Kombination, die ich sehr schätze.

    Ich glaube ja: Wer das Schreiben einmal für sich entdeckt hat, kommt nicht so schnell davon los. Es schenkt neue Blickwinkel, Klarheit und manchmal echte Aha-Momente. Umso schöner, dass es bei dir auch Teil der Arbeit ist.

    Besonders berührt haben mich deine Zeilen: „Ich schreibe auch, um anderen eine Freude zu machen. Nicht, weil ich es muss, sondern, weil ich es kann. Und zu wissen, dass es jemandes Herz erfreut, das ist ein großartiges Gefühl.“ Danke fürs Teilen!

    Herzliche Grüße
    Inge

    1. Lidija Tesche

      Liebe Inge,
      es war mir eine große Freude dabei zu sein und ich freue mich auch sehr über deinen positiven Kommentar.
      Ich schreibe so gerne und hoffe, dass ich damit vielen dort draußen zeigen kann, wie schön es sein kann.
      Herzliche Grüße
      Lidija

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