Immer wieder kann es uns in unserem Leben passieren, dass wir die Worte, die uns umtreiben, aus ganz verschiedenen Gründen, nicht loswerden können. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, es doch noch zu tun, auch wenn die eigentliche Situation schon längst vorbei ist. Und das wichtigste dabei ist, die Worte müssen nicht tatsächlich von der Person gehört oder gelesen werden, um dir Linderung zu verschaffen.
Zunächst möchte ich auf einige typische Umstände ein, die dazu führen können, dass du deine Worte nicht rauslassen kannst. Diese Liste ist nur beispielhaft und sicher nicht vollständig. 😉
Hindernisse
- Sprachlosigkeit
Es gibt in deiner Umgebung diesen einen Menschen, der dich ständig sprachlos macht, aber kaum ist die Person nicht mehr in deiner Nähe, fallen dir gleich mehrere schlagfertige (und längst überfällige) Antworten ein, die du gerne losgeworden wärst. - Konflikt
Manchmal traust du dich aber auch nicht, weilt du Sorge hast, dass es danach der Konflikt nur noch schlimmer ist. - Trennung
Es kann auch sein, dass eine Trennung hinter dir liegt und es keine Gelegenheit zur Aussprache gab. - Fehlender Abschied
Oder jemand ist plötzlich gestorben und du hattest keine Gelegenheit dich zu verabschieden. - uvm.
Und dann?
Da sind für dich noch so viele ungeklärte Situationen und ungesagte Worte, die dir im Kopf herumschwirren und auf deiner Seele lasten. Du merkst wie sie dir von Tag zu Tag mehr zusetzen. Es kann auch sein, dass du das alles für einige Zeit wegschieben kannst, aber die ungesagten Worte kommen immer und immer wieder in dir hoch – meist in den für dich unpassendsten Momenten.
Es wäre gut, wenn du sie dauerhaft loswerden könntest, dann kannst du nach vorne schauen und erleichtert die Vergangenheit als Erinnerung, die nach und nach verblassen kann, hinter dir lassen.
Natürlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie du mit damit umgehen kannst. Ich möchte dir hier eine davon vorstellen:
Der Abschiedsbrief
Ja, mir ist bewusst, dass dieses Relikt aus dem vergangenen Jahrtausend ist und im Zeitalter der elektronischen Post und vieler anderer Wege der elektronischen Kommunikation, nicht unbedingt en vouge ist, aber gibt dem „Schrieb“ wenigstens eine Chance. 😉
Es ist dabei ziemlich egal, für wen die Worte bestimmt sind, ob die Person in der Lage ist oder jemals die Gelegenheit erhält diese überhaupt zu lesen oder nicht. Entscheidend ist nur, dass du die Worte formulieren und aufschreiben kannst, dann sind sie erstmal „raus“, auf dem Papier gut aufgehoben und lassen dich in Ruhe dein Leben weiterleben.
Und ich kann dir empfehlen, mit der Hand zu schreiben. Das Ergebnis wird in der Regel viel intensiver und nachhaltiger sein, weil du quasi mit Körpereinsatz dabei bist.
Probiere es gern aus. Und wenn du möchtest, lass mich gerne wissen, wie es für dich war und ist.
Noch mehr Input
Wenn du noch mehr Input zum Thema „Schreiben als Selbsthilfe“ möchtest, dann schau gerne bei der VHS Iserlohn vorbei. Hier biete ich ab der Saison 2024/25 mehrere Kurse zu diesem Thema an.
Falls du erst später diesen Artikel liest und die Kurse nicht mehr an der VHS Iserlohn angeboten werden, du daran aber interessiert bist, schreib mir gerne, vielleicht finden wir eine Lösung.
Das Zuhause der ungesagten Worte
Außerdem möchte ich den ungesagten Worten ein Zuhause geben und biete dir an, deinen Abschiedsbrief zu veröffentlichen – natürlich anonym – in einer speziell nur dafür gedachten Kategorie hier in meinem Blog. Somit können die Worte doch noch in die Welt hinaus. Und wer weiß, vielleicht liest irgendwie irgendwann irgendwo jemand diese Worte und sie verändern ihre oder seine Welt.
Ich habe die Kategorie noch nicht erstellt, weil mir noch kein passender (kurzer) Name dafür einfallen wollte. Falls du dazu Ideen hast, schreib mir ebenfalls gerne. Ich bin gespannt auf die eingehenden Vorschläge. Dafür schon mal ganz lieben Dank! 🙂
Und die Verfasser*innen der eingesendeten Vorschläge und Briefe kommen in einen Lostopf. Was es zu gewinnen gibt? Einen Platz in einem Online-Schreibworkshop, den ich Anfang 2025 veranstalten werde. Das Datum steht noch nicht fest, aber ich werde natürlich hier und auch auf meinen anderen Kanälen darüber berichten. Stay tuned! 🙂
Wie immer, hoffe ich, dass ich dir auch mit diesem Blogartikel einige für dich nützliche Anregungen geben konnte und vielleicht lesen und/oder sehen wir uns ja demnächst.
Hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder schreib mir eine E-Mail (lidija@lidijatesche.de), falls du Fragen, (Themen)Wünsche, Anregungen oder Kritik an und für mich hast.
Ich freue mich sehr von dir zu lesen.