Seit einiger Zeit hört und liest man überall von „Journaling“. Manche schwören darauf, als wäre es überhaupt DAS Geheimnis zu einem glücklicheren Leben. Andere rollen genervt mit den Augen und halten es für einen überzogenen Hype. Fragst du dich auch, was nun wirklich dahinter steckt? Ist Journaling ein Instagram-tauglicher Zeitvertreib – oder ein echtes Tool, das unser Denken und Fühlen verändern kann? Lass uns das hier gemeinsam anschauen.
Journaling ist mehr als hübsche Notizbücher
Viele verbinden Journaling mit künstlerisch gestalteten Tage- und Notizbüchern. Und auch das darf sein, steht jedoch nicht im Vordergrund. Es geht dabei gar nicht darum, besonders „schön“ oder kreativ zu schreiben oder Seiten kunstvoll zu verzieren. Im Kern ist Journaling eine Schreibpraxis, die dir dabei hilft, Gedanken zu ordnen, Emotionen zu reflektieren und dir deine Ziele schreibend bewusst zu machen.
Ganz schlicht: Stift + Papier = Worte + Klarheit.
Möchtest du es für dich selbst auch schön gestalten? Klar, dann mach’ das gerne! Aber es ist wie mit Kuchen – er schmeckt auch ohne Sahne, manche mögen gar keine Sahne, für andere ist Sahne ein muss, wieder andere machen es vom Kuchen oder von anderen Variablen abhängig.
Auch hier gilt mein Motto: Alles kann, nichts muss.
Wissenschaftlich erwiesen: Schreiben wirkt
Es gibt unglaublich viele Studien, die zeigen, dass regelmäßiges Schreiben Stress reduzieren, Resilienz stärken und sogar das Immunsystem unterstützen kann. Zwei der führenden Forschenden sind James W. Pennebaker (US) sowie Silke Heimes im deutschsprachigen Raum. Wenn du Gedanken aus dem Kopf aufs Papier bringst, schaffst du Abstand und eröffnest dir neue Perspektiven. Journaling ist also nicht nur ein Trend, sondern tatsächlich ein Werkzeug für dein mentales Wohlbefinden.
Journaling ist kein „One-Size-Fits-All“
Und auch wichtig zu wissen, nicht alles passt zu jeder oder jedem. Es gibt viele Methoden, die auch kombiniert werden können. Hier einige Beispiele: Dankbarkeitstagebuch, Bullet Journal, Morning Pages (aka Morgenseiten) oder Reflexionsfragen am Abend. Wichtig ist: Finde deine Form, die dir gefällt, bei der du bleiben möchtest und die am besten zu dir passt. Vielleicht reichen dir drei Wörter oder zwei Sätze am Tag. Vielleicht möchtest du Listen schreiben oder kreativ mit Farben und Symbolen arbeiten. Wenn du magst, probiere verschiedene Möglichkeiten aus, kombiniere, verändere sie nach deinen Vorlieben. Dein Journal gehört dir – und es gibt kein Richtig oder Falsch.
Journaling darf leicht sein
Ein großer Irrtum, der mir immer wieder begegnet: Journaling müsse zeitintensiv sein, um zu wirken. Schon fünf – oder weniger! – Minuten können einen riesen Unterschied machen. Lieber regelmäßig kurz schreiben, als sich einmal pro Woche mit schlechtem Gewissen durch eine „Pflichtsession“ zu quälen. Es geht nicht darum, perfekte Seiten zu füllen, sondern dir Raum zu geben. Luft zum Atmen zwischen den Worten. Eine Pause auf Papier.
Journaling ist ein Spiegel – kein Wundermittel
Doch seien wir trotzdem ehrlich: Journaling löst keine Probleme über Nacht. Dennoch hilft es dir, klarer zu sehen, Muster zu erkennen und deine Gefühle wieder zu spüren, zu benennen und ernst zu nehmen. Es ist ein Werkzeug, welches genutzt werden will – die eigentliche Veränderung entsteht dadurch, dass du es TUST, also wirklich SCHREIBST, und wie du mit deinen Erkenntnissen umgehst.
Und noch ein Tipp: Es ist viel, viel wirkungsvoller, wenn du mit der Hand schreibst, anstatt zu tippen oder zu diktieren. Klar, es sind – so oder so – immer deine eigenen Gedanken, jedoch ist diese Verknüpfung zwischen Gedanken und der eigenen Handschrift nochmal ein extra Booster für die Veränderung!
Kein Zaubermittel und doch ein nützliches Alltags-Tool
Schreiben ist keine Zauberformel – und doch kann es dein Leben Stück für Stück verändern. Ob als kurze Gedankenstütze, kreativer Ausgleich oder tägliche Reflexion: Journaling schenkt dir die Möglichkeit, innezuhalten, dich selbst besser zu verstehen und neue Seiten an dir kennenzulernen. Probiere es aus und finde deinen eigenen Weg mit Stift und Papier.
Wenn du Lust hast, tiefer einzutauchen und praktische Impulse mitzunehmen: Melde dich gerne zu meinem kostenlosen Webinar an und entdecke, wie inspirierend und befreiend Schreiben – nicht nur Journaling – sein kann!
Das nächste Webinar findet am 01.09. zum Welttag des Briefeschreibens statt. Ich freue mich, dich dort zu begrüßen.
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken mit mir teilst. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder schreib mir eine E-Mail an lidija@lidijatesche.de, falls du Fragen, (Themen)Wünsche, Anregungen oder Kritik an und für mich hast. Ich freu mich von dir zu lesen!